Das Reisen mit Bus und Bahn stellt für viele Menschen mit Autismus eine besondere Herausforderung dar, da sie dabei oft mit unvorhersehbaren und schwer kalkulierbaren Situationen konfrontiert werden.
Schwierigkeiten
Ein häufiger Grund für Unsicherheiten sind Ereignisse wie Umleitungen, bei denen Betroffene plötzlich nicht mehr wissen, wo sie sich befinden. Solche Situationen können schnell zu Überforderung führen. Daher ist es oft nicht ausreichend, einfach zu sagen: „Ich fahre den Weg zehnmal und dann klappt es schon.“
Jede Reise – insbesondere mit der Bahn – muss individuell geplant und vorbereitet werden, damit sie möglichst reibungslos abläuft.
Tipps
Das Verreisen mit der Bahn kann mit guter Vorbereitung durchaus gelingen. In Deutschland bietet die Bahn einen Mobilitätsservice, der Menschen mit Behinderungen bei der Organisation und Durchführung ihrer Reisen unterstützt. Dazu gibt es viele hilfreiche Informationen online.
Zusätzlich können Inhaber eines Schwerbehindertenausweises von Vergünstigungen profitieren, was das Reisen erleichtert.
Ob und wie auf welcher Strecke man ein Abteil für sich buchen kann, ist immer offen und eher unwahrscheinlich. Da Züge oft sehr voll sind. Das ist leider auch ein sehr großes Problem.
Erfahrungen
Im Team haben wir bisher keine Erfahrungen mit längeren Bahnreisen gesammelt, insbesondere nicht ins Ausland. Solche Reisen sind für viele Menschen mit Autismus oft zu langwierig und komplex. Hinzu kommt die Notwendigkeit, ein Auto für die Fahrten zum Bahnhof und vom Zielbahnhof weiter zu nutzen, was den Aufwand zusätzlich erhöht.
Positives
Für kürzere Strecken innerhalb Deutschlands kann Bahnfahren jedoch mit guter Planung gut funktionieren. Einige unserer Klienten haben gezeigt, dass solche Reisen unter den richtigen Voraussetzungen machbar sind.
Fazit
Wie bei allen Themen rund um Autismus gilt auch hier: Individualität und Vorbereitung sind der Schlüssel. Jeder Mensch hat unterschiedliche Bedürfnisse, und die richtige Unterstützung kann den Unterschied ausmachen.
Falls Sie Unterstützung bei der Planung einer Bahnreise benötigen oder sich unsicher fühlen, können wir Ihnen mit unserer Erfahrung zur Seite stehen.
Die Deutsche Bahn (DB) ist Mitglied im "Hidden Disabilities Sunflower"-Programm, um Menschen mit unsichtbaren Behinderungen zu unterstützen.
Reisende, die eine solche Behinderung haben, können ein Sonnenblumen-Lanyard tragen, um ihre Bedürfnisse zu signalisieren. Die DB bietet auch andere Services und Vergünstigungen für Menschen mit Behinderungen an, wie zum Beispiel Vorrangplätze in Zügen und Unterstützung durch die Mobilitätsservice-Zentrale.
Hidden Disabilities Sunflower Programm:
Das Programm wurde entwickelt, um Menschen mit unsichtbaren Behinderungen zu helfen, sich im öffentlichen Raum, einschließlich Bahnhöfen und Zügen, besser zurechtzufinden.
Reisende können ein Sonnenblumen-Lanyard tragen, um ihre Behinderung zu signalisieren, ohne ihre Behinderung explizit nennen zu müssen.
Das Lanyard soll anderen Reisenden und dem Bahnpersonal signalisieren, dass die Person möglicherweise etwas mehr Zeit oder Unterstützung benötigt.
Die Deutsche Bahn hat sich dem Programm angeschlossen, um das Bewusstsein für versteckte Behinderungen zu schärfen und eine inklusivere Reiseerfahrung zu ermöglichen.
Wir freuen uns sehr: Die Schweizer Bundesbahn folgt nun ebenfalls dem Konzept „Hidden Disabilities“!
Ein herzliches Dankeschön – denn nur gemeinsam kommen wir beim Thema Inklusion wirklich weiter!
Die Schweiz verfügt über ein erstklassiges Bahnnetz, das auch für Menschen mit Beeinträchtigungen gut zugänglich ist. Ob im Rollstuhl, mit Seh- oder Hörbeeinträchtigung oder mit eingeschränkter Mobilität – die SBB und weitere Bahnunternehmen bieten eine Vielzahl an Unterstützungsangeboten für eine angenehme und selbstbestimmte Reise.
Neu: Auch Menschen mit unsichtbaren Behinderungen finden nun gezielte Unterstützung – etwa durch die Anerkennung des Sonnenblumen-Symbols.
Wichtiger Hinweis für grenzüberschreitende Fahrten (Deutschland – Schweiz und umgekehrt):
Ob eine Fahrt besondere Berücksichtigung findet, hängt vom jeweiligen Land, der Strecke und dem konkreten Zug ab – hier gibt es keine einheitliche Regelung.
In Deutschland gilt:
Mit Schwerbehindertenausweis (SBA) gibt es bestimmte Rechte und Möglichkeiten.
Ohne SBA, aber mit Sonnenblumenband, gelten andere Voraussetzungen – hier ist individuelle Klärung notwendig.
Für die italienische Bahn zählt der SBA. Unsere Erfahrung ist sehr positiv .
RFI – Rete Ferroviaria Italiana – bietet am Bahnhof einen Mobilitätsservice für „Reisende mit Behinderungen“ und „Reisende mit eingeschränkter Mobilität“ an, zu denen gehören:
– Rollstuhlfahrer;
– Menschen mit Gehbehinderungen oder eingeschränkter Beweglichkeit;
– ältere Reisende;
– Schwangere;
– Menschen mit Sehbeeinträchtigungen;
– Menschen mit Hörbeeinträchtigungen;
– Menschen mit Sprach oder Kommunikationsschwierigkeiten;
– Menschen mit geistigen oder psychischen Einschränkungen.
Ist der Reisende, für den der Mobilitätsservice beantragt wurde, nicht in der Lage, selbstständig zu reisen, kann er am Bahnhof von einem persönlichen Assistenten unterstützt oder während der gesamten Reise von einer Begleitperson begleitet werden.
Disability Card
Der Europäische Behindertenausweis (auch bekannt als Disability Card) ist ein Dokument im Kartenformat oder in digitaler Form (verfügbar im Abschnitt „Portafoglio“ [Wallet] der App IO), das den Behindertenstatus bescheinigt.
Sollten Sie über eine Disability Card verfügen, die auf der Vorderseite den Buchstaben „A“ trägt, der angibt, dass der Inhaber Anspruch auf eine Begleitperson oder besondere Unterstützung hat, reist die Begleitperson in bestimmten Klassen oder Servicebereichen kostenlos mit.
Tickets, die in Verbindung mit der Disability Card ausgestellt werden, können über die gängigen Verkaufskanäle erworben werden.
Selbstbestimmt Autistisch 2019 e.V.
LAAMKA Zentrum
Konstanze Klüglich
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76351 Linkenheim
Bankverbindung:
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