Wir, die Tag für Tag mit dem Autismus-Spektrum leben und arbeiten, erleben große Bildungslücken.
Ob in der Regelschule, im SBBZ, mit oder ohne Förderschwerpunkt mit kognitiver Behinderung oder Hochintelligenz.
So viele Situationen die dringend eine Lösung brauchen.
Mit Ihrer Spende möchten wir Kindern individuelle Chancen ermöglichen.
Wir schauen nach Potenzialen, setzen neue Wege um. Suchen einen Weg und gehen diesen gemeinsam mit der Familie.
Einige Kinder können in der Bildungseinrichtung ihr Potenzial nicht abrufen und erhalten so keine Förderung. Natürlich versucht man irgendwie den Schulbesuch zu ermöglichen. Wie lange ein Kind auch an der Schule ist, danach sind sie so randvoll mit Eindrücken und gereizt, dass sie sich an den Haaren reißen, alles in den Mund stecken , beißen, um sich schlagen oder wie apathisch im Bett liegen, völlig platt. Die Kinder brauchen Stunden, um die Belastung abzubauen und um dann wieder in die Schule zu gehen.
Die Kinder und Jugendlichen brauchen viel Zeit für monotone Abläufe, die Sicherheit geben. Ob ein Kind stundenlang einen Film schaut, Grashalme zählt, knetet, oder Lego baut, das alles gibt dem Kind Ruhe, Beständigkeit und Sicherheit.
Meistens braucht es auch eine dauerhafte Begleitung.
Inklusion in der Form, wie die Mehrheit der Menschen sich das vorstellen, kann kaum gelingen.
Der Schulbesuch, wie kurz oder lang er auch ist, verlangt dem jeweiligen Kind alles ab.
Alles was neu oder anders ist, macht sehr viel Mühe.
Die Ansprüche der Schule/des Schulsystems sind oft nicht mit den Fähigkeiten der Kinder vereinbar. Das Kind braucht eine Schule, wo man individuell auf es eingeht. Das ist überwiegend nicht leistbar und so eskaliert es völlig. Die Kinder werden krank und können nicht mehr beschult werden. Einige werden auch suspendiert. Andere werden in einem SBBZ beschult ( klappt es an der Regelschule nicht folgt in der Regel die Umschulung an ein SBBZ) sind dort aber völlig unterfordert. Es gibt keine Schulform die ideal ist) Die Konsequenzen sind Krankheit, nicht Beschulbarkeit, Eskalationen.
Trotzdem haben alle diese Kinder haben ein Recht auf Bildung und sie wollen ja auch lernen..
Wir wissen, wie schwierig der Umgang ist, wie komplex es sein kann.
Wir setzen dort an, wo das Kind steht, in der Schule, im Hort, zu Hause, in einer Einrichtung…... Chancen entdecken, umsetzen und Erfolge erleben.
Wir unterrichten nicht, sondern wir spüren die Themen auf die für das Kind gut gehen. Wir versuchen am Bildungsort des Kindes etwas zu bewirken. Wir setzen uns ein gemeinsam die Dinge
anzuschaffen die dem Kind Bildung ermöglichen. Wir fördern auch in Spezialgebieten denn hier sehen wir großes Chancen.
Gemeinsam nicht einsam ! Neue Wege, Ideen umzusetzen und das Kind unterstützen.
Bei einem längerfristigen Kontakt gibt es immer wieder große Erfolge, die das komplette System erlebt und die Sichtweise auf Autismus ändert ! Es ist so viel möglich.
Bildung gleich in welcher Form, heißt immer eine Chance auf Selbstbestimmung haben!
Kinder und Jugendliche mit Autismus finden sich in allen Schulformen. Da es keine eigene Sonderschule für sie gibt, kommen sie in den Schulstatistiken nicht vor
Das Schwierigste ist wohl, dass sie in keine Schublade passen.
Keine Schublade, die Lehrern verrät, wie man diese Schüler in den Unterricht einbindet.
Damit sie mitmachen statt zu verstummen, zuhören statt rumzuschreien und damit sie niemanden beißen, auch nicht sich selbst.
Man könnte sagen: damit sie sich ins System einfügen. Genau das aber fällt Autisten so schwer.
Ihre Welt folgt anderen eigenen Gesetzen.
"Natürlich gibt es Erfolgsbeispiele, aber auch komplette Ratlosigkeit, was dann damit endet, dass das Kind die Schule wieder verlässt" und unter Umständen 3,4,5 Schulen besucht, überall gleich schwierig, überall traumatisierend.
Bei einer inklusiven Beschulung für Kinder mit Autismus müssen spezifische und individuelle Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit diese gelingen kann. Mit der Frage, wie die Rahmenbedingungen aussehen sollten, haben wir uns genauer beschäftigt:
• Neben einer Lehrkraft sind weitere pädagogische Kräfte, bzw. Schulbegleitungen zur Unterstützung unabdingbar.( Schon deshalb weil eine Pädagogin alle Kinder im Blick haben muss. Das heißt aber auch, sie hat selbstverständlich einen Überblick, kann sich aber niemals außerordentlich auf einen Schüler*in fokussieren. Das ist unmöglich und gerade Kinder mit Autismus brauchen jemanden an Ihrer Seite, der sich besonders gut einfühlen/ lesen kann. Dieser Punkt ist so wichtig, denn nur wenn er beachtet wird, kann das Kind dauerhaft, gesund lernen und groß werden!)
Der Unterrichtsinhalt muss individualisiert und differenziert vermittelt werden, bspw. durch individuelle Förderpläne und Visualisierungen leider gibt es auch diese oft nicht.
• Rückzugsmöglichkeiten sollten vorhanden sein, damit bspw. bei Reizüberflutungen die Möglichkeit des Ausruhens gegeben werden kann.( immer wieder ein Problem, kein Platz kein Raum, keine Ausstattung. Unzählige Kinder verbringen diese Momente unter Treppen, in Kellern oder ähnlich. Es gibt zig Möglichkeiten, sprechen Sie uns an)
• Auf möglichst reizarme Räumlichkeiten muss geachtet werden (wenige akustische und visuelle Reize sind nötig was sehr schwierig ist in einer Klasse, doch zumindest ein guter Arbeitsplatz mit guter Ausstattung muss drin sein)
• Spezifische Medien zur Unterstützung der Kommunikation sollten gegeben sein( Unterstützte Kommunikation ist notwendig für alle Kinder mit Autismus sie besitzen „keine Handlungsplanung“! )
Tatsächlich sind an Regelschulen, eher Schüler mit Asperger-Syndrom anzutreffen. Wie alle Autisten haben sie Probleme, mitunter erhebliche Probleme im sozialen Kontakt, nehmen ihre Umwelt anders wahr und zeigen häufig Spezialinteressen. Sprachlich und kognitiv aber sind sie meist gut entwickelt und durchschnittlich oder überdurchschnittlich intelligent.
Doch selbst dann prallen in der Schule oft Welten aufeinander.
Jeder fünfte Schüler mit Autismus war mind. 1 mal vom Unterricht ausgeschlossen , für Tage, Wochen, Monate, manche für Jahre. Schulausschluss, das heißt, im Unterricht geht gar nichts mehr. Die
Ursache seien in der Regel überforderte Lehrer laut Lehrerverband!
Dabei fehlen all jene Kinder die wegen Krankheit nicht da sind und das sind eine ganze Menge.
"Aber, Lehrer trifft in der Regel keine Schuld“
Sie bekommen keine kleinen Klassen, nicht die zweite Lehrkraft, nicht die Weiterbildung die dringend benötigt wird, nicht die Hilfskräfte und Schulbegleiter die notwendig sind.
Es muss sich etwas verändern. Die Antragsverfahren für eine Schulbegleitung sollten viel schneller laufen, Kinder mit Autismus sollten ab Tag 1 eine Kraft haben.
Es kann nicht sein, das Eltern keine Hilfe bekommen, sie eben gesagt bekommen das Kind müsse erst einmal versuchen. Das ist schlicht unmöglich. Brennt es dann dauert es viel zu lange.
Viele Pädagogen wollen mehr tun. Doch immer wieder werden Sie ausgebremst. Melden Sie sich bei uns.
Neben diesen Rahmenbedingungen muss jede einzelne Verhaltensweise von autistischen Kindern in den Blick genommen und individuell betrachtet werden. Beispiele könnten dabei die Hyperaktivität oder eingeschränkte Sprachverständnisse sein, zu denen passende Lösungen geboten werden müssen.
In der Praxis kann dabei möglicherweise mit Bewegungspausen, mit Visualisierungen und mit vielen weiteren Ansätzen gearbeitet werden, um Inklusion für autistische Kinder, vor Allem im Schulsystem, angenehmer und einfacher umsetzen zu können.
Bitte bedenken Sie das ein Großteil der Kinder und Jugendlichen keine Alltagspraktischen Dinge schaffen, es braucht unbedingt aber genau das. Ebenso sind sie zumindest in Teilbereichen Jahre zurück.
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