Mitgliederbereich


Liebe Mitglieder, 

 

Wir legen gerade einen Mitgliederbereich an. Wer Lust hat sich einzubringen, wer Ideen hat, Spieltips oder sensorische Ideen kennt darf sich gerne melden.

Wir werden den Mitgliederbereich mit vielen Themen füllen, Bilder zeigen und vieles mehr

 

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Die Zugangsdaten erhalten Sie bei unserer Geschäftsstelle 

 


Sensorik



Die Aufnahme und Verarbeitung von Sinnesreizen ist ein zentraler Bestandteil der kindlichen Entwicklung und beginnt bereits vor der Geburt. Diese Prozesse bilden die Grundlage für Handlungsfähigkeit, emotionales Gleichgewicht und Selbstbewusstsein. Bei Menschen mit Autismus, bei denen diese Wahrnehmung in unterschiedlich starker Ausprägung verändert ist, stellt dies eine besondere Herausforderung dar – und zeigt die Dringlichkeit, diese Besonderheiten besser zu verstehen.

 

Bei Menschen mit Autismus ist die Filterfunktion der Wahrnehmung oft verändert. Reize wie Hören, Sehen, Riechen, Schmecken und Tasten, aber auch die Wahrnehmung aus dem Körperinneren – etwa:

  • Körperwahrnehmung (Propriozeption)
  • Gleichgewichtsverarbeitung (Vestibularsystem)
  • Viszerale Wahrnehmung (z. B. Hunger, Durst)

werden entweder zu intensiv oder zu wenig intensiv wahrgenommen.

Diese veränderte Wahrnehmung kann das Stresslevel erhöhen und zu einer falschen Einschätzung von Situationen führen, was sich wiederum in scheinbar „unangemessenen“ Reaktionen äußert. Leider werden diese Reaktionen häufig nicht als Hilferuf erkannt, sondern als unakzeptables Verhalten interpretiert – eine Haltung, die den Stress für Menschen mit Autismus oft noch verstärkt.

 

Stress entsteht durch eine Überforderung der psychischen und/oder physischen Anpassungskapazitäten. Dieser Zustand ist häufig mit folgenden Symptomen verbunden:

  • Gefühle: Angst, Ärger, Hilflosigkeit, Aggressivität
  • Körperliche Reaktionen: Herzklopfen, Magenschmerzen, Schweißausbrüche

Auch Sinnesreize – etwa laute Geräusche, grelles Licht oder intensive Gerüche – können bei Menschen mit Autismus starken Stress auslösen. Überschwemmung durch solche Reize kann Eskalationen begünstigen.

 

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist es wichtig, neue Ansätze und Lösungen zu entwickeln. Wir möchten den Austausch fördern:

  • Welche Erfahrungen habt Ihr mit sensorischen Besonderheiten gemacht?
  • Welche Strategien und Hilfsmittel haben Euch geholfen, Stresssituationen zu vermeiden oder zu entschärfen?
  • Wie können wir gemeinsam mehr Verständnis schaffen und aufklären, um Menschen mit Autismus besser zu unterstützen?

Lasst uns dieses Thema offen und lösungsorientiert angehen. Eure Erfahrungen, Ansichten und Ideen sind von unschätzbarem Wert, um ein besseres Verständnis und nachhaltige Unterstützung für Menschen mit Autismus zu schaffen.

 

Spiel



Das Spiel ist ein wesentlicher Bestandteil der kindlichen Entwicklung, doch bei autistischen Kindern zeigt es oft besondere Merkmale, die von außen nicht immer leicht zu erkennen sind.

  • Ständige Wiederholungen:
    Obwohl das Spiel oft zielgerichtet wirkt, besteht es häufig aus repetitiven Handlungen, die sich wenig weiterentwickeln. Spielsachen werden in einer bestimmten Weise angeordnet und müssen an gewohnten Orten liegen.

  • Typische Stereotypen:
    Zu den häufigen Spielweisen gehören:

    • Drehen oder Kreisen von Rädern
    • Sand durch die Finger rieseln lassen
    • Wedeln mit Papier
    • Beschäftigung mit Mustern, Licht oder Farben
  • Unauffällige Verhaltensweisen:
    Manche Spielbesonderheiten fallen Außenstehenden erst auf den zweiten Blick auf, z. B.:

    • Exzessive Sammelleidenschaft für bestimmte Gegenstände, Themen oder Kategorien
    • Beschäftigung mit bestimmten Objekten ohne Bezug auf andere Spielpartner
  • Soziale Herausforderungen:
    Autistische Kinder spielen oft unabhängig davon, ob andere Kinder beteiligt sind oder nicht. Konflikte entstehen häufig, wenn das andere Kind Rollen tauschen oder das Spiel verändern möchte.

Viele autistische Kinder entwickeln eine Vorliebe für bestimmte Themen oder Objekte, darunter:

  • Modelleisenbahnen
  • Waschmaschinen oder Haushaltsgeräte
  • Fahrpläne
  • Puzzle
  • Wiederkehrende Muster und Symmetrien

Wir möchten eine umfangreiche Sammlung von Spielmöglichkeiten und Ideen zusammenstellen, die sowohl auf die Bedürfnisse autistischer Kinder eingehen als auch neue Anreize schaffen

 

Wie könnt Ihr helfen?

  • Welche Spielideen haben bei Euch funktioniert?
  • Welche Materialien oder Themen begeistern Eure Kinder besonders?
  • Wie fördert Ihr das soziale Miteinander beim Spielen?

Teilt Eure Erfahrungen mit uns! Gemeinsam können wir wertvolle Anregungen für Eltern, Erzieher und Begleiter von autistischen Kindern bereitstellen.


 

Entspannen



Für viele autistische Menschen ist der Bezug zum eigenen Körper eingeschränkt, was oft zu hoher Körperspannung, Frustration oder Aggression führen kann. Bewegung spielt eine zentrale Rolle, um ein besseres Verständnis und Empfinden für den eigenen Körper zu entwickeln.

 

Die Vielfalt der Bedürfnisse erfordert flexible Ansätze, die individuell angepasst werden müssen. Dabei gibt es keine „Einheitslösung“ – jeder Weg ist einzigartig.

  • Präferierte Positionen

  • Manche Menschen bewegen sich lieber im Sitzen, andere bevorzugen Übungen im Liegen

  • Vermittlungsmethoden:

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    • Einige können sprachliche Anleitungen gut umsetzen.
    • Andere benötigen visuelle Unterstützung oder Demonstrationen.
    • Manche profitieren von einer sanften Führung mit den Händen, während andere Berührungen vermeiden möchten.
  • Rituale und Herangehensweisen:

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    • Klare, einfache Anweisungen vermeiden Überforderung.
    • Es sollte genügend Zeit für jeden Schritt eingeplant werden, da autistische Menschen oft länger brauchen, um sprachliche Anweisungen in Bewegung umzusetzen.
    • Überflüssige Informationen oder Ablenkungen sollten vermieden werden.

Jeder hat seine eigenen Strategien, um die Körperwahrnehmung zu fördern oder zur Ruhe zu kommen. Eure Erfahrungen und Ideen sind wertvoll!

  • Was hat bei Euch funktioniert?
  • Welche Bewegungsformen oder Rituale helfen Euch oder Euren Angehörigen?
  • Welche Hilfsmittel oder Übungen haben sich bewährt?

Teilt Eure Ansätze mit uns, egal wie ungewöhnlich sie sein mögen – alles ist willkommen! Zusammen können wir eine Sammlung inspirierender Ideen schaffen, die anderen helfen, ihren eigenen Zugang zu Bewegung und Entspannung zu finden.