AutGo!


Edit: 

 

Zwischenzeitlich haben uns sehr viele Fachkräfte angerufen, die unsagbar froh wären über so eine Möglichkeit.Wir werden nun alles in Angriff nehmen, um das Projekt zu starten und eine Lösung zu finden, wie alle diese Hilfe in Anspruch nehmen können. 

Übrigens stehen wir auch auf einer Liste des Kultusministeriums BW  als Stelle, wenn es um das  „herausforderndem Verhalten“ geht.


AutGo setzt sich aus 2 Themen zusammen: Elterncoaching, Schülerbegleitung


Elterncoaching

Viele Eltern sind verzweifelt: es hat ewig gedauert bis zur Diagnose, dann endlich ist es geschafft und doch wieder keine Unterstützung  ….Sie sprechen das Thema an, doch leider müssen sie abwarten. Keine Schulbegleitung und auch für sich selbst gibt es keine Hilfe…

 

Wir sind überzeugt, dass Eltern gerade die ersten Jahre nach der Diagnose intensive Begleitung brauchen. Begleitung durch Menschen, die all das kennen. 

Sie brauchen Offenheit, Anteilnahme, Verständnis, aber auch gezieltes Coaching. Was ist Autismus, wie gehe ich im Alltag mit Problemen um? Was kann ich tun, um nicht festzufahren?

Eltern müssen lernen, ein Kind mit Autismus heißt: „das Leben läuft anders als du gedacht hast“. 

 Sie brauchen sehr viel Wissen, Unterstützung bei Anträgen, Hilfe in Geschwisterfragen, Erziehungsfragen …

 

Doch Eltern, und das vergisst man meistens, haben bis dahin Jahre voll Anstrengungen, Schmerz und Leid hinter sich!

 

Diese Unterstützung für die ganze Familie ebnet den ganzen weiteren Weg des Kindes.  In der Regel haben auch nur wenige Kinder von Beginn an der Diagnose eine Begleitperson an Ihrer Seite, was schnell zu schwierigen Situationen führen kann. 

Wir bieten keine klassischen Schulbegleiter an, sondern Menschen, die alle zusammen bringen. Das Kind und die Eltern, Pädagogen, Behörden, Therapeuten, alle. Die Akzeptanz bei Eltern und Schüler*innen birgt großes Potenzial für einen inklusiven Weg.

Alle profitieren von diesen 3 Stunden die Woche.

Wenig Zeit, aber viel Unterstützung auf eine neue Weise. 


Schüler - Schülerinnenbegleitung


Wir überlegen stetig, was wir tun könnten, um Autist:innen in ihrem Alltag zu unterstützen. Lücken zu füllen wo es bisher keine Möglichkeiten gibt…

 

Unser Langzeitprojekt AutGo, ist für die Schüler*Schülerinnen die von Prävention profitieren. Wo eine Begleitung der ganzen Familie Sinn macht wie z.B. Familien mit frischer Diagnose. 

 

Viele  Kinder und Jugendliche sind viel zu lange ohne Schulbegleitung. So kommt es immer wieder zu äußerst schwierigen Situationen. Wir haben aber keine Hilfen zwischen frischer Diagnose und einer Schulbegleitung. 

Der Großteil an autistischen Kindern und Jugendlichen wie deren Eltern brauchen intensive Begleitung und meistens sieht man das nicht. Zumindest nicht auf den ersten Blick.
Es ist also kein Wunder wenn es nicht so rund läuft wie man es erwartet. 

 

Der Stundenumfang von AutGo liegt bei 3 Stunden die Woche je Familie.

 

Wir sind sehr sicher, dass wir mit einer guten Familienarbeit viele Eskalationen verhindern können. Umso frischer eine Diagnose vorliegt, umso eher brauchen die Eltern intensive Unterstützung.  Denn mit Autismus zu leben, erfordert immer wieder, sich zurück in ganz alltägliche Situationen zu versetzen.  Zurück zu stecken, alles umzukrempeln, eigene Bedürfnisse vergessen..

Kinder, Jugendliche spüren: wir hören zu, wir stützen dort, wo es benötigt wird.  Wir lösen Probleme auf.

Wir halten unser Wort, stehen für Sie ein und vor allem verstehen wir sie.
Dann, geschieht echte tiefe Bindung.
Dieser Moment ist so kostbar, denn Menschen mit Behinderung müssen ständig Vertrauensvorschuss geben und werden trotzdem oft enttäuscht, sie werden leider noch immer fremdbestimmt. Man beachtet ihre Bedürfnisse oft kaum.  Es geht um einen Schulbegleiter, Lernziele, Schulpflicht, Zeiten, Verkürzungen, Benotung und Therapien aber eben kaum um das Kind selbst.
Kommt es zu Nachfragen beim Kind, sofern dieses in Kontakt geht, geht man von einer Antwort aus die richtig ist. Man fragt , erkennt aber nicht, dass eine Antwort nicht stimmig ist. 
Das Kinder Jugendlich ein völlig anderes Verständnis haben, dass sie durch ihre Wahrnehmung schlicht ganz oft nur bedingt verstehen.

Dass Kinder, Jugendliche sich nicht ausdrücken können, ihre Bedürfnisse kaum benennen können oder eine vermeintliche Antwort kommt, wo das Kind glaubt, das wird von ihm erwartet, also sage ich das.All das wird nicht wahrgenommen. 
Man erkennt nicht das die Behinderung komplex ist. 
Immer wieder erleben wir in Gesprächen Aussagen wie: „ja aber das Kind ist doch nicht kognitiv eingeschränkt“, 

 „Das Kind ist doch schlau“, „wie, das Kind sagt irgend etwas das es nicht versteht“.

Es ist so wichtig sich immer wieder bewußt zu machen, das Autismus mit oder ohne kognitive Einschränkung und erst recht wenn zusätzlich weitere Einschränkungen vorliegen wie Ängste, Zwänge, Muskuläre Probleme, Körperliche Einschränkungen deutlich beeinträchtigter ist als angenommen.
Wir benennen das so deutlich weil wir immer wieder erleben wie falsch Kinder eingeschätzt werden.
Unterstützte Kommunikation ist wichtig um einem der großen Probleme Herr zu werden. Die Handlungsplanung benötigt unbedingt solch eine Hilfestellung.   

 

Das erkennen von Belastung eines Kindes braucht besondere Beachtung.


Immer wieder wird uns mitgeteilt, dass Kinder an HPG’s, Runden Tischen, Evaluierungs - Gespräch teilnehmen müssen. Eltern erzählen uns von den Tagen davor und danach wie schwierig diese sind. 
Das ist eine unnötige Belastung.

 

Dass Kinder Jugendliche mit aktiver Sprache doch nicht so verstehen, wie man glaubt oder irgendein Problem haben, erkennt man viel zu spät.

 

Man vergisst: hier sitzt ein Kind, ein Jugendlicher mit Behinderung ! Immer wieder wird deutlich, dass man genau das erwartet, was Bestandteil der Diagnose ist.

Alle Familien wollen so gut es geht fördern, aber was ein Kind nicht besitzt an Fähigkeit kann nicht erzwungen werden. Da kann man ein Kind endlos in soziale Gruppen packen, es wird hier keinen kaum Lerneffeckt geben.

Das Kind, der Jugendliche kann das nicht erfüllen und man führt ihm immer wieder vor Augen: „Das kannst du nicht, musst du aber können“.

Im schlimmsten Fall rutscht ein Kind so in eine Depression. 

 

Den Einzelfall genau abzustecken ist natürlich extrem wichtig. Aus diesem Grunde erstellen wir auch im Falle von AutGo eine Biografie auf der sich alles aufbaut. 

 

Prävention in der Behindertenarbeit ? Die gibt es nicht. 

 
Schulbegleiter werden nur untermstrengen Gesichtspunkten bewilligt. Das führt dazu dass Schüler / Schülerinnen  ohne Unterstützung da stehen. 

Also haben wir uns etwas überlegt:

 

AutGo

 
Wenn alle beteiligten Personen einen Ansprechpartner haben, der versteht und gemeinsame Lösungen sucht, die umgesetzt werden können ist das pure Prävention. Das vorgehen ermöglicht einigen Kindern das sie ohne Schulbegleitung auskommen. 

 

 

Wir brauchen dringend innovative Lösungen, die langfristig funktionieren.

 

Bildung und Autismus sind sehr oft speziell und brauchen immer wieder  1:1 Arbeit. Das ist fast unmöglich und so braucht es andere Lösungen.

 

Bildung ist so wichtig, doch wie man Bildung erfährt, kann verschieden sein. Wir glauben, dass mehr Flexibilität sehr wichtig ist! 

 

Viele Pädagogen und Schulen, die autistische Schüler bekommen und / oder haben, möchten sich gerne darauf vorbereiten.

Sie sehnen sich nach einem dauerhaften Ansprechpartner, aber woher nehmen? Oft müssen Eltern und Pädagogen mehrfach um Schulbegleiter kämpfen trotz med. Stellungnahmen.

 

Stellen Sie sich vor, es gibt kurze Wege !

 

Was kann man vorbereiten? Wie kommuniziert man autistisch? Welche Anzeichen sind wichtig zu beachten? Wie und durch was kann man Eskalationen entgegenwirken? Was mache ich, wenn es eskaliert ?

 

Im Alltag tauchen immer wieder Fragen auf, die ohne Antwort bleiben müssen…das ist allgemein bekannt, aber Lösungen gibt es nicht. 

Eine Schulbegleitung wird nur dann installiert wenn es nicht mehr anders geht. Das heißt es muss einiges benannt werden .

Wie viel diese dann über Autismus weiss ist völlig offen. Ebenso offen ist es ob eine Fachkraft eingesetzt wird. Wir verstehen das Problem dahinter Personalenge, Kostenfrage etc. Aber es geht um ein Leben und die Entwicklung 


Wir sagen jetzt Schluss damit, wir müssen aktiv werden. 

Was wünschen sich Pädagogen und Rektoren, Schulräte , Kultusminister ?

 

In Gesprächen wird deutlich, dass oft um Hilfe gesucht wird.

Aber wer diese beantwortet, wer diese kennt, erst recht schnell, bleibt ohne Antwort .

Stellen Sie sich vor, ein autistisches Kind würde digital begleitet werden von Beginn an und wann immer nötig, gibt es den gleichen Ansprechpartner. 

Wäre das nicht eine große Entlastung ?

 

Wir sind sicher, es wird nur gemeinsam richtig gut. Inklusion braucht Menschen im Umfeld von Autist:innen, die wissen, wo es Stolpersteine gibt . Nicht nur pädagogisches Wissen hilft weiter, auch muss man wissen, wie die Biografie eines Kindes ist. Ist es ein Pflegekind, welche Behinderung genau hat ein Kind, gab es Beziehungsabbrüche, Traumata, Umzüge , komorbide Erkrankungen, Trennungen ? Mobbing, negative Erfahrungen und, wenn ja, welche. Hier können sehr wichtige Infos dabei sein, die man wissen muss. 

 

Es ist nötig, das große Ganze im Blick zu haben und nicht nur den Fokus auf die Schule zu legen. 

 

Wie kann ich das Kind motivieren?

Warum klappt nichts ?

Wieso schafft das Kind nur so wenige Stunden ? 

Hat das Kind einen Pflegegrad? Was heißt das in der Schule ?

Einen Schwerbehindertenausweis? Muss ich da was beachten ? 

Wie gehe ich mit einem nonverbalen Autisten in Kontakt? 

Was ist das mit der Handlungsplanung? Auswirkungen, Umsetzung ?

Wie gehe ich damit um, wenn ich das Verhalten nicht mehr einschätzen kann? 

Unsicherheit spüren die Kinder. Was kann ich dagegen tun 

Wie erkenne ich Erschöpfung ?

 

 

Kostenträger

 

Für sie als Kostenträger könnte ein Präventionsprojekt das Installieren weiterer Hilfen überflüssig machen !

 

Schieflage bringt immer umfangreiche Bedarfe zu Tage und natürlich hohe Kosten. 

Dann ist noch das „herausfordernde Verhalten“ ein Thema. Hier kommen so gut wie alle an ihre Grenzen.

Wir haben uns genau darauf spezialisiert. Üblich ist bei solch einem Verhalten Schulausschluss, Einweisung in eine Klinik, Umzug in eine Einrichtung. Doch es gibt andere Möglichkeiten. Es muss doch darum gehen, Eskalationen zu vermeiden, Bildung möglich zu machen auf eine Weise, die passt. 

 

Letztlich könnte man das erreichen, was sich alle wünschen, in dem wir BTHG konform damit umgehen !


Kommentare: 3
  • #3

    Sarah Weber (AutisPlus) (Freitag, 05 Mai 2023 21:51)

    Das ist eine mega tolle und wertvolle Idee! Kann ich nur unterstützen, das ist wirklich einer der Bereiche, wo es am meisten Bedarf gibt!

  • #2

    Lisa (Freitag, 05 Mai 2023 13:59)

    Ich finde die Idee großartig und würde mir sehr wünschen, dass sie in die Tat umgesetzt wird!
    Mit Prävention könnte vielen Kindern im Spektrum einiges erspart bleiben!

  • #1

    Sabina (Donnerstag, 05 August 2021 18:38)

    Großartige Idee! Ich fände es wichtig, wenn es das hier gäbe und Euch am runden Tisch bei der Bedarfsermittlung und Zielplanung sowie Enthinderung dabei zu haben, würde mir als Mutter ein Gefühl der Sicherheit geben. Eben weil man als Elternteil bzw der autistische Schüler nicht ernst genommen wird oder man selbst auch nicht genau weiß, was und wie ermöglicht werden kann und muss.

    Dieses Projekt braucht es auf jeden Fall!