Schutzauftrag


Der Staat hat die Pflicht, Kinder und Jugendliche vor Gefährdungen für ihr Wohl zu schützen. (Art. 6 , Abs. 2 Satz 2 GG; § 1666 BGB; § 1 Abs. 3; § 8a SGB VIII) 

Der Begriff Kindeswohlgefährdung meint: „eine gegenwärtige in einem solchen Maße vorhandene Gefahr, dass sich bei der weiteren Entwicklung eine erhebliche Schädigung mit ziemlicher Sicherheit voraussehen lässt“. (Bundesgerichtshof 1956) 

Alle Aktivitäten der Kinder- und Jugendhilfe sind auch darauf zu richten, solche Gefährdungen nicht entstehen zu lassen (Kinderschutz in einem breiten Sinne) bzw. sie rechtzeitig abzuwenden (Kinderschutz im engeren Sinne). 

 

Zur Abwendung von Gefahren sind Eltern und Kindern immer geeignete Hilfen anzubieten.

Doch was, wenn Sie keine geeignete Hilfe anbieten können? 

Was, wenn Sie nicht wissen was eine geeignete Hilfe sein könnte?!

 

Dort, wo Hilfen zur Gefahrenabwehr von den Eltern nicht angenommen werden, hat das Jugendamt zum Schutze der Kinder und Jugendlichen einzugreifen (/Einbezug des Familiengerichts, zum Eingriff in die elterliche Sorge). 

 

Was haben wir jetzt genau damit zu tun? 

Eine Menge.

Es kommt immer wieder vor, das sicher deutlich öfter als Sie es sich vorstellen können.

 


Schutzauftrag und Selbstverpflichtung von Selbstbestimmt Autistisch 2019 e.V.


Artikel 16 der UN-Behindertenrechtskonvention (in Verbindung mit den Artikeln 6 und 17) verpflichtet uns, alle geeigneten Maßnahmen zu treffen, um Menschen mit Behinderung vor Ausbeutung, Gewalt und Missbrauch zu schützen. 

  

Im Zentrum unserer Arbeit stehen Menschen mit Behinderung. Auf deren Wohl sind all unsere Aktivitäten ausgerichtet.

 

- Sie sollen auf ihrem individuellen Lebensweg begleitet werden.

- Dabei werden die einzelnen Fördermaßnahmen individuell und zielorientiert, für jedes Kind, gestaltet. 

- Die aktive und umfassende Versorgung der Kinder - welche Körper, Seele und Geist des Kindes berücksichtigt.

- Wie die Unterstützung und Entlastung der betroffenen Familie.  

- Die nachhaltige Eingliederung der Kindern in ihren Familien, sowie in der Gesellschaft. 

  

Wir fördern die aktive Prävention, denn so lassen sich Ungereimtheiten, größere Probleme, Missverständnisse bis hin zu Katastrophen vermeiden.  

Die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Menschen mit Behinderung, lebt von einer vertrauensvollen Zusammenarbeit. Die Menschen müssen sich aufgrund ihrer spezifischen Beeinträchtigung auf einen besonderen Schutz verlassen können. In der Realität haben aber viele Angst. Diese möchten wir abbauen.

 

Eltern und Angehörigen bieten wir eine vertrauensvolle und partnerschaftliche Zusammenarbeit an. Wir bieten ihnen einen Rahmen, in dem sie offen sprechen können und die Erfahrung machen, verstanden zu werden. 

Wir haben Kontakt zu den Eltern, dem Kind und dem Umfeld, vermitteln, machen deutlich, was nötig ist, aber genauso wo es Möglichkeiten gibt, diesem Kind gerecht zu werden. 

Durch den engmaschigen Kontakt, meist 2-3 mal die Woche, erleben wir die Familie intensiv und haben so einen besonderen Einblick in ihren Alltag.

Das ist von enormer Bedeutung, denn es gibt immer diverse Schwierigkeiten, da Eltern den Umgang mit Ihrem autistischen Kind erst erlernen müssen. 

Gerade wenn noch keine Diagnose vorliegt, ist es oft sehr schwierig. Oder auch wenn ein Kind erst spät diagnostiziert wird. Hier wurde oft Jahre lang falsch mit dem Kind umgegangen und entsprechende Reaktionen des Kindes folgten. Hier braucht es deutliche, klare Worte für alle rund um das Kind.

Verständnis, erkennen von Verhaltensweisen aber auch einschätzen lernen, was das Kind wirklich versteht. Denn es fehlt sehr oft ein Stück des Verstehens und dann setzt keine Handlung ein.

Das sind besondere Gegebenheiten, die manchmal auf den ersten Blick eine Gefährdung anzeigen können. Doch bei genauer Betrachtung mit speziellem Wissen über diese Behinderung, herausforderndes Verhalten, die Hintergründe, wird deutlich, dass hier etwas völlig anderes passiert. 

Wir erkennen schnell wo das Problem herkommt bzw wo etwas falsch läuft, da wir nach fast 3 Jahrzehnten sehr erfahren sind.

 

Das Wohl des Kindes fördern, verstehen wir als unsere Hauptaufgabe in unserer intensiv Begleitung.

 

Wir begleiten Familien in solch einer Situation intensiv, wir haben Einblick in diese und kennen/ erstellen eine Biographie des Kindes. Wir coachen die Eltern mehrmals die Woche zu Autismus, Erziehung, Behinderung, Beziehung, Bildung, eben zu allen Themen, die relevant sind. Wir beobachten die Situationen Eltern und Kind und können Eltern so gezielt unterstützen.

 

Unsere aktive Prävention ist ein Schlüssel für ein gelingendes Aufwachsen in der Familie - gerade für Familien mit behinderten Kindern (siehe auch im Bereich Pflege) .

 

• Wir stehen für einen besseren Kinder- und Jugendschutz 

• Die Stärkung von Kindern und Jugendlichen, die in Pflegefamilien oder in Einrichtungen der Erziehungshilfe aufwachsen, ist uns ein wichtiges Anliegen.  Pflegekinder und die damit verbundenen Schwierigkeiten sind uns bekannt. Unser Vorstand war lange Zeit Pflegemutter.

• Wir stehen für Hilfen aus einer Hand für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderungen 

• Für mehr Prävention vor Ort 

 

Wir handeln aktiv.

 

Kinder, wie auch Erwachsene mit Autismus aller Ausprägungen, brauchen besonderen Schutz. Dafür stehen wir ein. 

Aufklärung, Gespräche, sowie Achtsamkeit schützen insbesondere Kinder. Wir versuchen die Familien in ihrer Resilienz zu stärken und Kindern, wie auch Jugendlichen, mehr Selbstbewusstsein zu vermitteln - gemeinsam mit Pädagogen, Medizinern, Kliniken, Organisationen, wie der Jugendhilfe.  

  

• Wir stärken das Selbstbewusstsein von Eltern und Kindern 

• Wir helfen, den Familienalltag zu entlasten und das Miteinander zu verbessern 

• Wir zeigen Wege auf, um Konflikte zu bewältigen und zu lösen 

• Wir bieten Raum, zum Nachdenken und zum Austausch mit anderen Müttern und Vätern 

• Wir eröffnen ihnen die Möglichkeit, Freiräume für sich selbst zu schaffen und frische Kraft zu tanken 

• Wir informieren über allgemeine Erziehungsthemen und klären auf.

• Wir bieten Teilhabe in vielfältiger Weise für Kinder und Jugendliche, Einzel- Gruppengespräche

• Wir setzen uns für die Rechte Betroffener ein.

 

Wenn ein Kind Pflege aufgrund seiner Behinderung braucht und ab Geburt besondere Aufmerksamkeit benötigt, ist der Familienalltag für Väter und Mütter sehr belastend. Diese brauchen viel mehr Hilfen.Diese ganz besonderen Umstände werden oft nicht erkannt.

Wir benötigen, dass Angehörige offene, unterstützende Hilfe erfahren. 

Leider ist es aber eher so, dass viele Angehörige, sowie Menschen mit Behinderung, gerade nicht das Gefühl haben, offen sagen zu können. wo die Schwierigkeiten liegen, was ihnen hilft. Wir stärken hier aktiv.

Eine offene, auf Augenhöhe ausgerichtete, gute Kommunikation ist das A und O.

 

Bedingt durch die Behinderung und die damit einhergehenden Schwierigkeiten im Bereich der sozialen Kontakte, durch kognitive Einschränkungen und/oder Wahrnehmungsbesonderheiten etc. entsteht eine schwierige Eigendynamik, die auf allen Seiten entgleiten kann. Ist das geschehen, wird es immer schwieriger. 

Wenn all das zu einer Belastung wird, die Eltern nicht mehr können, kann es zu schlimmen Situationen kommen. Das gilt es zu verhindern, insbesondere für das Kind. Wir bieten Ihnen Verständnis, Klarheit und auch deutliche Worte .

 

Können oder wollen Angehörige nichts ändern, dann braucht es andere Wege.  

 

Gerne können Sie jederzeit mit uns in Kontakt treten – Wir unterstützen Sie und gehen Hand in Hand für eine starke Gemeinschaft zum Schutze von Kindern und Jugendlicher.

 

Wir wissen von zahlreichen Fachkräften, dass sie immer wieder unsicher sind bei Fragen rund um Behinderung. Insbesondere wenn es um die Behinderung Autismus geht stehen wir sehr gerne für Sie bereit um Sie zu unterstützen..


Die Schwierigkeiten behinderte, autistische Kinder und Jugendliche einzustufen mittels den üblichen Gefährdungsbögen zu ermitteln, ist kaum machbar. Zu vieles passt da nicht. Wissen zum Autismus - Spektrum in allen Formen, Ausprägungen sollte Grundvoraussetzung sein. Bitte sprechen Sie uns an wir begleiten den Prozess gerne.



Allgemeine Unterlagen zur Gefährdungseinschätzung



Für Einrichtungen